Follower

Freitag, 21. Januar 2011

Die Geschichte...

Weed history in german

2737 v. Chr. erfolgte die erste schriftliche Erwähnung von Hanf im „Pen Tsao“, dem chinesischen Arzneibuch des Kaisers Shen Nung (BEHR, 1992). Es beschrieb über 120 Einsatzmöglichkeiten von Hanf.

Im 1. Jhdt. n. Chr. verfaßte Dioskurides Pedanios, Kaiser Neros Leibarzt, „De Materia Medica“, eine fünfbändige Arzneimittellehre, die für mehr als eineinhalb Jahrtausende das grundlegende Arzneibuch bleiben sollte. Darin finden sich Aufzeichnungen über die Hanfproduktion von der Faser bis zur Droge.

Bei den asketischen Ordensgemeinschaften der jüdischen Essäer im Israel des 2. Jhdts. n. Chr. war Hanf zu medizinischen Zwecken in Gebrauch. Ebenfalls im 2. Jhdt. n. Chr. beschrieb Galenus Galen, Leibarzt von Marc Aurel, verschiedenste medizinische Anwendungsmöglichkeiten von Hanf. Seine Schriften stellten die medizinische Lehrgrundlage im Mittelalter.

220 n. Chr. beschrieb der chinesische Arzt Hua-t’o eine Mischung aus Wein und Hanf-Harz als Anästhetikum bei chirurgischen Eingriffen.

600 n. Chr. erlangte Hanf als Schmerz- und mildes Beruhigungsmittel in Japan an Bedeutung.

1150 erforschte und beschrieb Hildegard von Bingen den Hanf als Heilpflanze (HERER, 1994).
Aus dem Jahr 1486 stammt das Rezept eines fürsterzbischöflichen Hofarztes aus Salzburg, welches Hanf gegen Husten empfiehlt.

1523
wurde auch Martin Luther auf der Wartburg mit Hanfsud behandelt.

1542 veröffentlichte der aus Basel stammende Leonhard Fuchs sein Werk „De Historia Stirpium“ und begründete damit die moderne Botanik. Das Buch enthält die erste europäische wissenschaftliche Beschreibung der Pflanze (BEHR, 1992).
1550 beschrieb Francois Rabelais, französischer Schriftsteller und Arzt, die botanischen und psychoaktiven Qualitäten von Hanf. Ab dem 16. bis ins 20. Jhdt. waren seine Ausführungen Teil jedes Arzneibuches. Königin Viktoria, die von 1837-1901 England regierte, nahm wie viele Frauen zu dieser Zeit bei Menstruationsbeschwerden Hanfextrakte zu sich.
1839 veröffentlichte der in Indien stationiert gewesene britische Militärarzt und Mitglied der Königlich-britischen Akademie der Wissenschaften W.B. O´Shaugnessy die erste westliche Studie zur medizinischen Verwendung von Hanf.

1842 wurde in den USA ein besonders konzentrierter Hanf-Extrakt entwickelt, der die nächsten fünfzig Jahre das zweithäufigst eingenommene allgemeinmedizinische Medikament darstellte.

Bis 1900 umfaßten Hanf-Präparate die Hälfte aller in den USA verkauften allgemeinmedizinischen Medikamente.

Zwischen 1850 und 1937 empfahlen die offiziellen US-amerikanischen Arzneimittelbücher Hanf bei über 100 verschiedenen Krankheiten.

1941 wurde Hanf aus der Pharmacopeia (der Medikamentenliste) gestrichen. Die deutschen Pharmariesen Bayer und IG Farben hatten Heroin, Kokain und Methadon als neue, garantiert nicht süchtig machende Medikamente patentieren lassen.

1964 gelang es Dr. Raphael Mechoulam von der Universität Tel Aviv erstmals, THC (Delta-9-Tetra-Hydro-Cannabinol) zu isolieren (HERER, 1994). Seither konnten über 60 Cannabinoide isoliert werden.

1988 wurden erstmals endogene Cannabinoidrezeptoren entdeckt (DEVANE ET AL., 1988). Ähnlich wie bei der Entdeckung der Opiatrezeptoren (PERT & SNYDER, 1973), die in den 70ern zur Entdeckung der endogenen Opiate, der „Endorphine“, geführt hatte (HUGHES ET AL., 1975), so führte auch die Charakterisierung und Erforschung der endogenen Cannabinoidrezeptoren zur Entdeckung des ersten Endocannabinoids (DEVANE ET AL., 1992), das Anandamid genannt wurde (nach dem Sanskritwort „ananda“ für „Glückseligkeit“, „Freude“). Anandamid teilt mit THC und den übrigen Cannabinoiden die meisten therapeutischen Eigenschaften.

1995 konnte ein endogenes Monoglycerid identifiziert werden, das an endogene Cannabinoidrezeptoren bindet. Dieses wurde folglich 2-Arachidonoyl-Glycerol genannt (MECHOULAM ET AL., 1995).
Die Forschungen gehen kontinuierlich weiter und bringen laufend neue Ergebnisse zu Tage.